Bald geht´s weiter! ...


Ein ganz lieber abschließender und vor Allem riesiger Bericht in der PNP über uns:


Wir müssen noch einmal unserem Hauptsponsor Peter Richter danken! Wie oft der im Rampenlicht stand... Unser Bädas Besta hätte niemals fehlen dürfen! Auch wenn wir die vielen Flaschen Invictus illegal durch einige Länder schleusen mussten, hat er uns und viele andere Rallyefahrer stets ge- und beschützt: Keime aller Art hat er im Bauch zerlegt; er hat uns stark gemacht in der Höhe und uns viele lustige Abende beschert. Klare Empfehlung an alle künftigen Tajik-Rally Abenteurer: Kaufen! Am besten hier oder hier:

https://www.baedasbesta.de/

https://www.facebook.com/baedasbesta/


Vielen herzlichen Dank an die Bartl GmbH, die Wasserziege.ch und den Copyshop Sautter!!! Für das grandiose Sponsoring und die vielen vielen Mitbringsel, mit denen wir massig glückliche Kinder- und Rallyefahrergesichter erzeugen konnten. Wir haben Grenzler und Polizisten belustigt oder ihnen wenigstens einen kurzweiligen Zeitvertreib bei ihren oft öden Aufgaben beschert. Leider durften wir an den Grenzen oder die Polizisten nie filmen oder fotografieren. Dank der 1111 Ideen von Bartl hatten wir stets lustige wie sinnvolle Geschenke an Board. Es war einfach rührend, wie viel Freude v.a. Kinder an diesen kleinen Dingen hatten. Alles, was übrig blieb, haben wir vor Ort in Dushanbe gespendet, auf dass sie in den tollen Projekten der Caritas in Tadschikistan noch viele Kinder erfreuen und unser Equipment noch lange von Nutzen ist.


Der zentralasiatische Nachthimmel war einfach überwältigend und wildromantisch! Zumindest bis die Mücken uns entdeckten...


Ein ganz lieber Beitrag über unsere Rallyekollegen und Reisebegleiter, die Booze Brothers in der BR Abendschau: http://www.br.de/mediathek/video/sendungen/abendschau-der-sueden/benefiz-rallye-nach-tadschikistan-100.html


Wir sind dreckig und wir stinken juhui! Tadschikistan ist staubig. Eigentlich staubt's bereits seit Kasachstan. Nicht umsonst tragen die Bewohner vorsichtshalber Mundschutz. Alle freuen sich, wenn wir vorbeirauschen und alle vollends einnebeln. Von uns ist nicht viel zu sehen. Wir sind von feinstem Sandstaub bedeckt. Überall quietschts, der Schalthebel beim Schalten, die Fenster, die Türen, der Kofferraumdeckel. Einfach alles im, am und um´s Auto ist mit einer Schicht Staub überzogen. Unsere Nasen bluten...


Stallbauer - Ein so junges Bier und schon ganz oben! Und zwar auf der zweithöchsten, befahrbaren Straße der Welt. Auf den Scheitel transportiert, schmeckts auf 4655 Meter wie unten, einfach subba! (mit den Laserkatzen ungern geteilt ;-)


Ohne Stoßdämpfer durch Tadschikistan! 

Wir wissen nicht, wieviel tadschikischen Boden wir berührt haben, denn seit dem Verlust unserer hinteren Stoßdämpfer, hüpfen wir heiter durch's Land und über den Pamirhighway ins Ziel...


Tadschikistan. Das ist die Höhe und das Krönchen auf das Ende unserer 12900 Kilometerstrecke! Über 4000 Meter: Das Auto kommt wie wir schwer ins Schnaufen. Kanister vom Dach holen - anstrengend. Hundert Meter gehen - anstrengend. Zähneputzen und waschen - anstrengend. Fotografieren macht Spaß, Objektive wechseln - anstrengend. Einen Text verfassen - anstrengend. Morgens ein Löchlein graben und ein Geschäft verrichten - verflucht anstrengend und beinkalt am Hintern. Die Kulisse machts wett!


Wir sind gelandet! Und unser Christoph hat uns am Flughafen in Frankfurt aufgeglaubt! Anja leidet unter Verstopfung und ich hab mir den Magen auf die letzten Tage verrenkt. War ja klar, unser Bädas Besta Invictus war alle. Jetzt stehen wir im Stau. Grantige deutsche Autofahrer schnauzen uns an oder deuten uns was. Das haben wir unterwegs nie erlebt. Selten staute sich was auf, nie Stop and Go. Das hätten wir außerhalb Europas eh anders gelöst: Kleine kirgisische Fahrschule ( mit den HellabamaHonkyTonks )


Die Fotos und Videos kommen noch und zwar nicht zu wenig, denn wir haben einiges an Material mitgebracht. Insgesamt rund 150 Gigabyte, das wir nie und nimmer unterwegs verarbeiten hätten können. Danke Raphael Weiß! 

Hier Chiemgau24 - Bericht 5


Wir sind im Ziel juhui!!! Gestern haben wir uns nach rund 12900 gemachten Kilometern sauber selber gelobt. Heute haben wir's schwer gebüßt! Die tadschikische Bürokratie beim Autoverkauf ist langwierig! Jetzt gibt's noch sooo viel Material... Kommt ab daheim und nach für nach!


Grenzgang Tadschikistan. Es wird spannend! Aber vorab müssen wir aus Kirgistan "auschecken". Hier meint der erste Grenzler, wir dürften unsere Benzinkanister nicht ausführen. Müssen wir aber! Auf den nächsten 1200 Kilometern herrscht absolute Benzinknappheit. Wenn's mal was gibt, dann oft nur 80 Oktan. Die ersten Rallyeautos haben mit dieser Plörre schon derbe Schwierigkeiten bekommen. 

Etwas verhandeln mit Händen und Füßen, ab hier müssen wir auch unsere Schuhe vorm Grenzlerhäuschen stehen lassen und wir erklären, dass wir unseren Sprit nicht in Tadschikistan verscherbeln wollen, sondern dringend selbst benötigen. Alles klar. Geht dann doch, Zollausfuhrpapiere noch abstempeln und einige Dollar liegen lassen und die Schranke öffnet sich für uns. Jetzt geht's erstmal durch Niemandsland. Über Schotterpisten, durch einen Fluss und dann auf 4000 Meter rauf. Über derbste Pisten, über Wege, die für uns wirklich nur bei trockenem Untergrund zu schaffen sind. Jetzt setzt es ein, ein Schwindelgefühl, Kopfschmerzen samt Atemnot machen sich bemerkbar und man fühlt sich dusselig bis benommen. Manchmal ist das ganze gepaart mit einer merkwürdigen Euphorie, mit einer irrsinnigen Freude über das Panorama, die abenteuerliche Strecke, über den tadschikischen Grenzübergang auf viertausend Meter, dem wir uns gerade nähern. Und der setzt der Reise echt das Krönchen auf. Nicht alle sind hier Uniformiert, manche tragen Hoodie und Jogginghose und ein Maschinengewehr, alle sind sehr nett. Wir stellen uns jeweils vor und dann lernen wir tadschikische Bürokratie in Schwindelerregenden Höhen kennen. Insgesamt geht's durch fünf Kabäuschen, manche nur knapp fünf Quadratmeter groß. Darin gibt es Ofen, Bett, Schreibtisch. Erst Passkontrollhäuschen, als zweites Quarantänehäuschen, dann wieder Quarantänebude mit "Quarantänearzt" darin, dann als vorletzte Station ab in den Bauwagen der Verkehrspolizei. Überall werden viele viele Papiere ausgestellt. Jede Station kostet zwischen zwei und 15 Dollar. Fast geschafft. Jetzt nur noch zur Zollabfertigung. Hier gibt's Probleme! Die KFZ-Zollformulare sind alle. Was nun? Ohne die kommen wir mit unseren Autos nicht ins Land und können sie in Duschanbe nicht veräußern. Und jetzt das Ding. Der Beamte rückt die Reisepässe und Fahrzeugscheine der Fahrer nicht mehr raus. No Go! Wir fordern sie zurück, er bleibt stur. Via Handy versuchen wir zu kommunizieren. Sein Vorschlag: Ein Beamte fährt mit uns zum nächsten Ort, dort werden wir die Nacht in einem Homestay verbringen, der Grenzbeamte fährt weiter bis zur nächsten Stadt und am darauffolgenden Tag sollen wir ihn dort besuchen, er hätte dann die Papiere ausgefertigt. Die Pässe wollen wir trotzdem nicht aus der Hand geben und wir finden schließlich eine Einigung: Wir nehmen den Dienstausweis des Grenzpolizisten an uns! Jetzt müssen wir nur noch das Auto ausräumen, damit wir ihn bei uns unterkriegen. Jetzt werden noch schnell unsere Autoreifen desinfiziert und wir können los... Er ist ein sympathischer Kerl und wir unterhalten uns eine Weile. Ab dann ist er am telefonieren, hörbar geht's um unsere Papiere und wie er dann alleine weiterkommt. Ich bin mit der ersten hammerharten Waschbrettpiste beschäftigt, mit meiner Höhenkrankheit und den Dingen, die uns bei nunmehr einsetzender Dunkelheit auf dieser Holperpiste vom Dach fliegen. Nach diesen Strecken bei Nacht brauchen wir bei Ankunft im Homestay nichtmal mehr ein Bier, die Höhe macht allen arg zu schaffen. Am nächsten Tag brechen wir bald nach Murgab auf. Es sind nur ca. 100 Kilometer, wieder über derbste Wellblechpisten. Man hat das Gefühl das Auto zerfällt unter einem. Und wer kommt uns da entgegen?! Unser Grenzler, mitten in den unwirtlichen Weiten der Hochebene, als Passagier in einem Geländewagen. Wir steigen aus, freuen und begrüssen uns, er überreicht uns unsere Papiere in weiter Flur und wir ihm seine..."Welcome to Tadschikistan!"


Wir verlassen Kirgistan! Auf der M41, die jetzt zum Pamir Highway wird und an Höhe gewinnt. Wir machen den ersten Dreitausender-Pass und spüren die ersten Auswurkungen der Höhe. Bädas Besta richtet uns auf, wie das irre Farbspiel dieser kargen und dennoch faszinierenden landschaftlichen Atmosphäre! Es wird immer abenteuerlicher! Und die Stutenmilch begleitet uns fortlaufend...mittlerweile geht's. Solang sie frisch ist. Unsere Säge von der Wasserziege.ch bekam der spendable Bauer! Der hat sich gefreut! Bäume hat er nur drei...


Danke Raphael Weiß! Hier Chiemgau24 - Bericht 4


Auf der M41 durch Kirgistan...


Hmmm. Stallbauer Bier - eine bayerische Spezialität. Ausprobieren! Besser geht's nicht! Selbst in diesen Breitengraden!


Hatobar hat Streit! Bäda! Hinter wem stehst da jetzt?!


Hmmm- vergorene Stutenmilch. Eine kirgisische Spezialität! Ausprobieren!

Woa! Jetzt wird's hinten höher wie vorn. Das ist fast schon gefährlich beim Autofahren... Wir sind gespannt auf die tadschikische Yakmilch!


Das wird unserem Ölscheich und Sponsor Christian Winter von Meguin - Oils of Germany gefallen: Selbst im tiefsten Kirgistan ist Meguin gut vertreten! Wir lassen uns gleich Öl abfüllen. Ab Fass für knapp drei Euro den Liter!


Wir passieren die kirgisische Grenze. Die Grenzgänge werden immer besser: Weniger Kontrolle, verrücktere Grenzler. Nach Kirgistan rein geht alles ganz schnell. Lediglich Passkontrolle und KFZ-Papiere werden überflogen. Keine aufwändige Fahrzeugregistrierung, kein Versicherungsstress. Fahrzeugversicherung generell Fehlanzeige hier... Lediglich der Zöllner nimmt es genauer. Motorraumdeckel auf, alle Türen auf, Kofferraum auf. Mit großem Interesse durchforstet er unsere vollgepackte Kiste. Via Übersetzerapp werde ich gefragt, ob ich eine Pistole mit mir führe. Lediglich meine Steinschleuder ist an Board. Besonders gut findet er Anjas Akkupac fürs Handy. Dann durchforstet er den riesen Karton Scherzartikel und Spielsachen, die wir von der Bartl GmbH mit auf den Weg bekommen haben, um Kindern eine Freude zu machen. Ob er Kinder habe, meine Frage. Er solle sich was aussuchen. Er spricht in die App: "Es existiert ein Akkupac..." meint die synthetische Stimme und er deutet auf sich. Den rück ich nicht raus. Er will wieder die App bedienen, dabei öffnet sich sein Onlinegame am Smartphone, er beginnt zu spielen. Im Auto. Mindestens fünf Minuten ist er gebannt am zocken und für mich nicht mehr ansprechbar. Die Schlange hinter uns wird länger. Dann das Go, etwas vergrämt, weil ich den Akku nicht rausrücke, aber gut. Man kann nicht alles haben, weiß der Rallyefahrer am besten. 

Anschließend nächtigen wir in Bishkek, nach sechs Tagen Wüstenstaub mal in nem feinen Hotel. Eigentlich wollten wir die Stadt noch etwas besichtigen, aber die Auskunft, dass bloß der Weg nach Osh schon wieder mind. zwölf Stunden dauern wird, lässt uns früh aufbrechen. Jetzt wirds Gebirgig. Wir freuen uns und sind gerade auf die M41 aufgefahren, die wir bis zum Ziel nicht mehr verlassen werden. Der Weit- ist durch Bergblick ersetzt, es ist hoch, waren schon auf 3200 Meter, selbst hier bleibt's weit!


Hier wird Bericht erstattet! Und zwar sehr detailgetreu: Chiemgau24 - Bericht 3


Weiter geht´s auf den kasachischen Pisten juhui!